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RESPECTFUL MATERNITY CARE

RESPECTFUL MATERNITY CARE

Respektvolle Geburtshilfe für alle: ein Projekt das physische und psychische Gewalt aus der Geburtshilfe verbannen möchte.

Ausgangslage


Die acht WHO-Rechte gebärender Frauen.

Laut aktuellen Studien erleben bis zu 70% der tansanischen Frauen, die in öffentlichen Spitälern gebären, offene und/oder versteckte Gewalt. Drohungen, Schläge, Eingriffe wie Kaiserschnitte oder andere Interventionen ohne Einwilligung der Frau, Verletzung der Intimsphäre, Verweigerung von medizinischen Hilfeleistungen, Diskriminierung aufgrund von HIV/Aids, sozialem Satus, Alter usw., all dies gehört leider zum Alltag in öffentlichen Geburtsspitälern.

 

Wenn gewaltbereites und respektloses Verhalten innerhalb des Gesundheitswesens stillschweigend geduldet wird – wie das in Tansania leider der Fall ist – so kommt es zu einer unbewussten öffentlichen Gewöhnung an diesen Missstand und die Spirale der Gewalt dreht sich immer weiter.

 


Dr. Eliza, NURU-Ärztin erklärt den anderen Angestellten die Rechte gebärender Frauen.

Hauptgründe für diesen unhaltbaren Zustand sind: mangelhaftes Fachwissen, zu wenig medizinisches Material, fehlende oder unzureichende Infrastruktur sowie schlechte Entlöhnung, Überarbeitung und Stress.

 

Die Folgen reichen von Wundheilungsstörungen bis zu irreparablen Körperverletzungen, von seelischer Erschütterung bis zu schweren Depressionen und Traumatisierungen.

 

Unser Engagement


Workshop «Respectful Maternity Care».

Mit unserem Projekt Respectful Maternity Care NURU setzen wir uns vorbehaltlos dafür ein, dass Mütter und Kinder während der Schwangerschaft, der Geburt und der Wochenbettzeit eine würdevolle medizinische Betreuung erfahren.

 

Die Stiftung NURU hat mit finanzieller und ideeller Unterstützung des DEZA ein gezieltes Programm entwickelt, um das medizinische Personal für dieses Anliegen zu sensibilisieren. In spezifischen Workshops wurden die Angestellten des NURU Spitals mit den von der WHO geforderten 8 Rechten von gebärenden Frauen vertraut gemacht. Wir haben gemeinsam nach den Wurzeln von gewalttätigem Verhalten gesucht und uns gefragt, wie wir Spitaler in Orte der Menschenwürde und des gegenseitigen Vertrauens verwandeln könnten. Bei Diskussionen und Rollenspielen wurde deutlich, dass mangelndes Fachwissen oft zu einer unerträglichen, stressauslösenden Ohnmacht führt, die sich dann in Form von Gewalt entlädt. Aufgrund dieser Erkenntnis konnten wir den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Workshops spezifische Hilfestellungen vermitteln, wie sie ihr Fachwissen erweitern und in schwierigen Situationen Handlungsalternativen entwickeln können.

 


Dr. Kavishe beim Arbeitseinsatz im Inselspital.

Zudem haben zwei tansanische Ärzte im Insel-Spital - sowie als Kurzaufenthalter in kleineren Schweizer Spitälern - ein 10-wöchiges Praktikum absolviert. In dieser Zeit konnten diese Ärzte wichtige Erfahrungen sammeln und einen Einblick gewinnen in die Art und Weise, wie Geburtshilfe hierzulande praktiziert wird. Das erworbene Wissen konnten sie dann in Tansania weitergeben und in den Spitalalltag einbringen

 

Wir möchten uns auch in Zukunft voll und ganz für eine medizinisch hochwertige und würdevolle Geburtshilfe in Tansania einsetzen. Dank diesem Projekt und der damit verbundenen vertieften Auseinandersetzung mit dem Thema sehen wir deutlicher, wo und wie angesetzt werden muss, um diesem Ziel einen Schritt näherzukommen.

 

 

 

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