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MOBILE KLINIK FÜR DIE ALLERÄRMSTEN

MOBILE KLINIK FÜR DIE ALLERÄRMSTEN

 

 

 

Ausgangslage


Im ostafrikanischen Land Tansania, das aus 26 Regionen besteht, sind Probleme wie Armut, hohe Sterblichkeitsrate wegen ungenügender medizinischer Versorgung immer noch ungelöst. Trotz Anstrengungen des tansanischen Staates, diese Missstände zu beheben, leben 10% der Bevölkerung immer noch unter der Armutsgrenze. Die meisten armutsbetroffenen Menschen leben auf dem Land und nicht in grossen Städten wie Dar es Salaam, Arusha oder Mwanza. Die Singida-Region gehört zum Armenhaus Tansanias. Einer ihrer Distrikte, der selbst wieder aus 29 Dörfern besteht, ist der Ikungi-Distrikt. Hier leben um die 300‘000 Menschen, 85% sind Bauern. Der junge Distrikt hat mit grossen Herausforderungen medizinischer, wirtschaftlicher und sozialer Art zu kämpfen. Unterdurchschnittliche Löhne, besorgniserregende Mütter- und Säuglingssterblichkeit, eine vergleichsweise hohe HIV-Rate, unterernährte Kinder sowie die Benachteiligung von Frauen und Müttern im öffentlichen und privaten Leben machen diesen Distrikt zu einer der entwicklungsbedürftigsten Regionen von ganz Tansania. Genau hier ist NURU tätig!

 

Was beabsichtigen wir?

Um die Menschen im Ikungi-Distrikt zu unterstützen, müssen wir dorthin gehen, wo sie leben. Ein Spital an einem fixen Standort hätte den Nachteil, dass nur Menschen in der unmittelbaren Umgebung davon profitieren könnten. Wer weit weg wohnt, hat oftmals nicht die finanziellen und fahrtauglichen Mittel, um das Spital innert nützlicher Frist zu erreichen. Wenn die Menschen nicht zum Spital gehen können, dann muss halt das Spital zu den Menschen gehen. Genau diese Überlegung steht hinter unserer Vision „Klinik auf Rädern“. Wie das? Ein Container wird zu einem simplen Spital umfunktioniert: Ein Konsultationsraum, ein kleines Labor, ein Schrank mit den wichtigsten Medikamenten – und schon verfügen wir über ein medizinisches Angebot, das Menschen helfen, ja retten kann.

 

Was kann die mobile Klinik alles?


 

Da unsere Klinik mobil ist und von Ort zu Ort fährt, kann sie im Moment keine Geburten begleiten. Das ist auch nicht das vorrangige Ziel. Denn wenn eine Mutter während der Schwangerschaft gut betreut ist, wenn mögliche Komplikationen frühzeitig erkannt werden können, dann können auch frühzeitig Massnahmen getroffen werden, die eine möglichst sichere Geburt versprechen. Um eine möglichst gute medizinische Versorgung sicherzustellen, arbeiten wir eng mit lokalen Spitälern zusammen. Eine stiftungseigene Ambulanz holt die Mutter oder die Patientin/den Patienten zu Hause ab und bringt sie oder ihn in ein nahegelegenes Spital.

Und so funktioniert das Ganze: Wir kümmern uns in unserer mobilen Klinik um medizinische Aufklärung, Prävention und die Behandlung leichter Fälle und sorgen dafür, dass Menschen in Notfällen möglichst schnell in ein Spital gebracht werden. Im Moment stecken wir noch in der Planungsphase, sobald alle offenen Fragen geklärt sind, werden wir ein Pilotprojekt starten und Schritt für Schritt weiterplanen. Wir werden Sie selbstverständlich über unsere Homepage, über Facebook und an Stiftungsanlässen auf dem Laufenden halten.

Gemäss dem Grundsatz unserer Stiftung werden wir unseren Fokus weiterhin auf Schwangerschaft und Geburt richten. Weil aber zahlreiche Kinder im Ikungi-Distrikt unterernährt sind, werden wir auch in diesem Bereich tätig werden.

 

Wer fährt in der mobilen Klinik mit?


 

Frauenpower: Lily, die tansanische Projektmanagerin


Die operative Leitung der mobilen Klinik in die Hände einer Frau und Mutter legen zu können, war eines unserer Herzensanliegen für dieses Projekt, das ja in erster Linie für Mütter und Kinder bestimmt ist.
Wir sind überzeugt, dass die weibliche Energie für das Gelingen dieses Projekts ganz wichtig ist.

Diese weibliche Energie kommt von Lily. Lily wird sich mit Kopf, Hand und Herz dafür einsetzen, dass die mobile Klinik ihre Arbeit unter einem guten Stern aufnehmen kann. Lily ist alleinerziehende Mutter eines sechsjährigen Sohnes und lebt seit Jahren in Dodoma, der Hauptstadt Tansanias

 

Lily wuchs mit 9 Geschwistern im Norden Tansanias in einfachen Verhältnissen auf. Ein ausgeprägter Wille und ihr Traum von einem eigenständigen Leben motivierten sie stets, all ihre Energie in die schulische Bildung zu investieren. Dieser Bildungshunger führte Lily schliesslich an die Universität, wo sie ein Wirtschaftsstudium absolvierte. In den letzten Jahren konnte sie in verschiedenen Bereichen berufliche Erfahrungen sammeln, die ihr auch als Projektverantwortliche der mobilen Klinik zugutekommen werden. Als alleinerziehende Mutter hat Lily schon manche Herausforderungen bewältigen müssen. Wir sind überzeugt, dass sie die beruflichen und persönlichen Voraussetzungen mitbringt, um die mobile Klinik in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.

 

Wer bezahlt und unterhält die mobile Klinik?

Ein solches Projekt kostet Geld! Die Menschen, die wir mit diesem Projekt im Auge haben, gehören zu den allerärmsten, so dass sie sich eine kostenpflichtige gesundheitliche Versorgung oft gar nicht leisten können.

Damit das Projekt nicht dauerhaft und ausschliesslich am Tropf der Stiftung NURU Schweiz hängt, prüfen wir Geldbeschaffungsmöglichkeiten in Tansania selbst. Ganz im Sinne von Hilfe zur Selbsthilfe könnten wir so Arbeitsplätze für Einheimische schaffen und gleichzeitig einen ökonomischen Kreislauf in Gang bringen, der unserer mobilen Klinik zugute kommen würde. Folgende Ideen stehen momentan zur Diskussion: Betreibung eines Nahrungsmittelladens und/oder einer Apotheke in Dar es Salaam, Kauf und Inbetriebnahme eines kostenpflichtigen Reisebusses, Anpflanzung von Sonnenblumen im grossen Stil zur Herstellung von Sonnenblumenöl usw. Ob und welche Idee die besten Realisierungschancen hat, wird sich weisen. Auch darüber werden wir Sie auf dem Laufenden halten.

 

Projektentwicklung

Die mobile Klinik hat ihren Betrieb im Februar 2023 aufgenommen.
Seither ist sie von Montag bis Samstag täglich an einem anderen Standort stationiert, um die dortige Dorfbevölkerung mit oftmals lebensnotwendigen medizinischen Dienstleistungen zu versorgen.

 

In den ersten sieben Monaten Betriebszeit führten wir folgende Dienstleistungen durch:

In sieben Monaten Betriebszeit war es uns also möglich, uns um die Gesundheit von 7550 Menschen zu kümmern, die in den abgelegensten und medizinisch am meisten vernachlässigten Regionen Tansanias leben.

 

Jeden Monat führen unsere lokalen Angestellten der mobilen Klinik mehr als 380 medizinische Konsultationen durch. Das sind zirka dreizehn Konsultationen pro Tag. Schwangere, Kleinkinder und Wöchnerinnen nutzen unser Angebot am häufigsten. Schwangerschaftskontrollen und Impfungen für Kleinkinder gehören ebenso zu unserem Grundservice wie die Abgabe von wichtigen Medikamenten und Familienplanungsgespräche.

 

Mangel- und Unterernährung, die nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene betreffen, nehmen wir ernst. Wir beraten Eltern, wie sie ihre Kleinkinder gesund ernähren können, dass die Versorgung mit vielfältigen Nährstoffen für eine gesunde Entwicklung des Gehirns von entscheidender Bedeutung ist. Im Falle von gravierender Unterernährung stellen wir hochwirksame kalorienreiche Nahrungsmittel zur Verfügung.

 

Solarenergie für die mobile Klinik

Zu Beginn der Inbetriebnahme der mobilen Klinik war zunächst unklar, wie viel Strom die einzelnen medizinischen Geräte benötigen, die quasi rund um die Uhr im Einsatz sind. Ein mit Diesel betriebener Generator stellte bis jetzt sicher, dass immer genügend Strom vorhanden war, um den störungsfreien medizinischen Betrieb zu gewährleisten.

Diese Lösung - das hat sich je länger, je mehr gezeigt – ist sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich problematisch. Zudem ist der Lärmpegel des Generators für die Angestellten der mobilen Klink unzumutbar.

In einem Land wie Tansania, wo fast jeden Tag die Sonne scheint, ist es also nicht nur sinnvoll, sondern geradezu eine moralische Verpflichtung, auf diese erneuerbare, geräuschlose und wirtschaftlich vorteilhafte Energiequelle umzusteigen.

 

Deshalb werden im Garten des Personalhauses zehn Solarpanels installiert und Batterien zur Stromspeicherung angeschafft. So kann die Klinik in Zukunft mit sauberer Energie betrieben werden.

 

Dieses Solarprojekt kostet CHF 25'000.-. Um diesen Betrag zu stemmen, sind wir auf grosszügige Spenderinnen und Spender angewiesen. Helfen Sie mit, die mobile Klinik mit kostengünstiger, umweltschonender Energie zu versorgen. Dank Ihrer Grosszügigkeit werden wir auch dieses Vorhaben zeitnah umsetzen können. Herzlichen Dank im Voraus!

 

 

 

 

Wir brauchen DICH!

Dieses Projekt kostet Geld – wir brauchen DICH, um es zu stemmen! Zutiefst davon überzeugt, dass wir mit dieser mobilen Klinik nützliche Arbeit leisten können für Menschen, die so leicht vergessen gehen, glauben wir auch diesmal an die Grosszügigkeit und Hilfsbereitschaft unserer GönnerInnen und SpenderInnen.

Asante sana!

 

 

 

 

 

 

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